Wertschätzend mit Fehlern umgehen: Strategien und Tipps


„Irren ist menschlich“ oder „Aus Fehlern lernt man!“ – sicher hast du diese Sätze schon einmal gehört. Und dennoch haben viele Menschen Angst, Fehler zu machen. Geht es dir genauso? Besonders im Kontext mit Vielfalt, Privilegien und Diskriminierungen geht es häufig darum, was wir alles falsch machen. Und es geht darum, einen Umgang damit zu finden, dass jede*r von uns schon einmal diskriminiert hat – egal, ob bewusst oder unbewusst, aktiv oder passiv als Zuschauer*in.

Leider haben Fehler in der hiesigen Kultur nicht den besten Stand. Wer einen Fehler macht, muss damit rechnen, ausgegrenzt, beschämt und verurteilt zu werden – ganz besonders in den sozialen Medien, wo ein Shitstorm den anderen jagt. Nun können wir nicht beeinflussen, was andere von uns denken, wenn wir einen Fehler gemacht haben. Doch wie wir selbst mit Fehlern umgehen, das liegt in unserer Hand. Ich möchte dich mit diesem Artikel dazu ermutigen, deinen Fehlern ins Auge zu sehen und dich wertschätzend mit ihnen auseinanderzusetzen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das keine leichte Übung ist. Doch sie lohnt sich!

Einen Monat lang habe ich mich intensiv mit Fehlern beschäftigt und mich in meinem Mini-Training „Ich habe diskriminiert“ gemeinsam mit sieben mutigen Menschen auf den Weg zu einem positiveren Umgang mit Fehlern gemacht. Meine Erkenntnisse aus diesem ersten Themenmonat des Jahres werde ich hier mit dir teilen. Am Ende findest du wie immer noch ein paar Quellen zum Weiterlesen, die du gerne ergänzen darfst.

Unsere Fehlerkultur

In der deutschen Leistungsgesellschaft sind Fehler oft etwas Negatives. Sie gelten als Makel, die es zu eliminieren oder mindestens zu verbergen gilt. Wichtig ist, dass die Fassade stimmt und wir mit einem glattgebügelten Image durch die Welt gehen. Auch wenn sich diese Aussage nicht pauschalisieren lässt und meine Teilnehmer*innen einige positive Beispiele nennen konnten, in denen Fehlerfreundlichkeit gelebt wird: Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 liegt Deutschland in Sachen Fehlertoleranz auf Platz 60 – von 61.

Wer einen Fehler macht, weicht von der Norm ab, wird bestraft, oft belächelt. Die wenigsten der Bestrafenden und Belächelnden würden aber zugeben, sich selbst schon einmal einen ähnlichen Fehltritt geleistet zu haben, obwohl das ziemlich wahrscheinlich ist.

Je weniger Fehler, desto besser – wo liegt das Problem? Das Problem ist, dass es unmöglich ist, keine Fehler zu machen. Wir sind ja keine Maschinen! Kein Mensch ist perfekt und jedem unterläuft mal ein Fehler. Anders wäre es gar nicht möglich, etwas zu verbessern. Doch unsere Fehlerkultur spricht eine andere Sprache. „Schäm dich!“ – diesen Satz hast du als Kind sicher auch oft gehört. Statt einer wertschätzenden Auseinandersetzung mit Fehlern passiert im Job wie privat eher das:

  • Fehler werden verschwiegen, was eine bewusste, ehrliche Auseinandersetzung mit Fehlern unmöglich macht.
  • Wir schieben Fehler lieber anderen in die Schuhe als uns mit unserer eigenen Unzulänglichkeit auseinanderzusetzen.
  • Wir suchen lieber nach einem Schuldigen als nach einer Lösung.

Was hat unsere Fehlerkultur mit Diskriminierung und Privilegien zu tun?

Wie wir mit Fehlern umgehen, steht auch einer bewussten Auseinandersetzung mit den eigenen Privilegien und Diskriminierungserfahrungen im Weg. Wir haben den Anspruch an uns selbst, alles richtig zu machen – am besten schon beim ersten Mal. Werden wir dann kritisiert, weil wir zum Beispiel jemanden diskriminiert haben sollen, wehren wir uns! Wir fühlen uns angegriffen, verletzt in unserem Selbstbild, beschämt und unwohl. Reflexartig versuchen wir, diese unangenehmen Gefühle wegzudrängen. Wir wollen doch ein guter, makelloser Mensch sein! Also fangen wir an, die Schuld bei anderen zu suchen – schlimmstenfalls beim Opfer unseres Handelns selbst. Dann betreiben wir Tone-Policing, erklären die Erfahrungen von Betroffenen für nichtig, unwichtig, strafen sie Lügen und nehmen sie nicht ernst.

Ich schreibe „wir“, weil ich glaube, dass jede*r von uns schon einmal mehr oder weniger bewusst so gehandelt hat. Überleg mal: Wie oft hast du dich schon für einen Fehler gerechtfertigt und versucht, die Schuld zumindest teilweise auf andere abzuwälzen, statt dich einfach nur für den Hinweis zu bedanken? Kein Mensch ist von Hause aus so gelassen, dass er jede Kritik freudestrahlend entgegennimmt. Doch sie einfach zu ignorieren oder mit Rechtfertigungen beiseite zu wischen, ist auch keine Lösung – zumal das eine ziemlich privilegierte Reaktion ist. Klar, wenn du von einer diskriminierenden Erfahrung nicht betroffen bist, kannst du das Thema leicht ausblenden. Diskriminierte haben diese Wahl nicht. Wer ausgegrenzt, verletzt und strukturell benachteiligt wird, ist automatisch mit dem Thema konfrontiert – und wird sich Strategien suchen, damit umzugehen.

Wenn du jemanden diskriminiert hast, musst du dich bewusst dafür entscheiden, dich mit dieser Erfahrung auseinanderzusetzen, damit du sie nicht automatisch verdrängst. Genau das haben wir im Mini-Training „Ich habe diskriminiert“ gemacht: Wir haben uns erinnert und zusammengetragen, in welchen Situationen wir diskriminiert haben, diskriminiert wurden oder Diskriminierung beobachtet haben. Und dann haben wir uns damit auseinandergesetzt, Handlungsstrategien entworfen und uns aus der Ohnmacht befreit, in die uns solche Erlebnisse leicht stürzen können.

Das Diskriminierungsmodell

Unsere eigenen Erfahrungen bieten viele Anhaltspunkte, die es uns ermöglichen, zu reflektieren, Verständnis für die Erfahrungen anderer aufzubringen und uns in ihre Lebenswelten einzufühlen. Der Anti-Bias-Ansatz geht davon aus, dass alle Menschen in einigen Kontexten privilegiert, in anderen diskriminiert oder mit Vorurteilen konfrontiert werden. Zumindest Adultismus und Altersdiskriminierung erleben wir vermutlich alle im Laufe unseres Lebens. Die jeweiligen Erfahrungen sind zwar nicht direkt vergleichbar. Doch sich damit auseinanderzusetzen, hilft, Diskriminierung und damit zusammenhängende Fehler besser zu verstehen.

Das Diskriminierungsmodell: Haltungen, Vorurteile, Stereotype, Normen, Wert, Vorannahmen plus Macht ist gleich Diskriminierung, Ausgrenzung, Abwertung, Gewalt, -ismen, strukturelle Benachteiligung

Was wir tun können, um ein Veränderungsmodell entstehen zu lassen

Wenn dir einmal bewusst ist, wie Diskriminierung funktioniert, kannst du Kritik an deinem diskriminierenden Verhalten als Chance zur Veränderung sehen. Dazu ist es wichtig, dass du aufhörst, deine Fehler zu ignorieren und die damit verbundenen Gefühle wegzudrängen. Stattdessen kannst du folgendes tun:

  • Reflektiere und hinterfrage deine eigene Positionierung in der Gesellschaft.
  • Mach dir deine Privilegien und sozialen Prägungen bewusst.
  • Erinnere dich an deine eigenen Fehler, bevor du eine andere Person beschämst und mit Vorwürfen überziehst.
  • Gehe achtsam mit dir und anderen um – Geduld, innere Ruhe und Atmen helfen, den richtigen Umgang mit Fehlern zu finden.
  • Verzeihe dir selbst! Jeder Fehler bietet die Chance einer neuen Lernerfahrung.

Mit diesem Bewusstsein kann das Diskriminierungsmodell zum Veränderungsmodell werden:

Das Veränderungsmodell: Haltungen reflektieren, Vorurteile, Stereotype, Normen, Werte hinterfragen plus Einflussmöglichkeiten nutzen ist gleich Veränderung, Diskriminierung entgegenwirken, eigenes Verhalten ändern, andere beeinflussen

Bedenke dabei, dass Veränderung nur möglich ist, wenn wir uns selbst und unsere Fehler ernstnehmen! Wer keine Fehler macht, kann sich auch nicht verändern. Veränderung ist möglich, wenn wir positiv mit Fehlern umgehen und sie nicht als individuellen Makel betrachten. Wer Fehler macht, muss natürlich die Konsequenzen tragen. Beschämung und Ausgrenzung sind aber vielleicht nicht die sinnvollsten Konsequenzen – denn sie blockieren, statt Veränderung zu ermöglichen.

So kannst du sinnvoll mit Fehlern umgehen

Nun aber mal ganz praktisch gedacht: Wie kannst du konkret handeln, wenn du selbst einen Fehler gemacht hast – oder dir eine andere Person ihren Fehltritt anvertraut? Fangen wir mit der einfacheren Situation an: wie du mit den Fehlern der anderen umgehen kannst. Dabei geht es jetzt nicht um Situationen, in denen du vom Fehler oder der Diskriminierung selbst betroffen bist. Folgende Strategien kannst du aber anwenden, wenn sich zum Beispiel ein*e Kolleg*in oder Freund*in an dich wendet und Rat sucht:

  • Spiele den Fehler nicht herunter, auch wenn du die Person trösten möchtest.
  • Nimm die Gefühle deines Gegenübers ernst (Scham, Reue, Angst, Unverständnis etc.).
  • Signalisiere, dass es um den Fehler geht und dieser nicht bedeutet, dass die Person ein schlechter Mensch ist.
  • Bringe eigene Erfahrungen ins Spiel, wenn die Person sie hören möchte (vorher fragen).
  • Hilf deinem Gegenüber dabei, Lösungen und Umgangsmöglichkeiten zu finden, wenn dies erwünscht ist.

Als ich selbst mit einigen meiner Fehler konfrontiert wurde, hat es mir am meisten geholfen, wenn Menschen auf diese Weise mit mir umgegangen sind. Aber da ist jede*r anders. Deshalb solltest du immer nachfragen, was dein Gegenüber gerade braucht, und dein Handeln der individuellen Situation anpassen.

Jetzt kommt der schwierigere Teil. Mit sich selbst wertschätzend umzugehen, fällt vielen Menschen wesentlich schwerer, als andere respektvoll zu behandeln. Ich bin da auch ein ganz harter Brocken und kann mich nur schwer von selbstabwertendem Denken abhalten. Dennoch haben mir diese Tipps geholfen:

  • Alle Gefühle sind in Ordnung. Lass sie zu!
  • Reflektiere dein Verhalten und versuche, deinen Fehler zu verstehen.
  • Sprich mit Menschen darüber, die nicht direkt von deinem Fehler betroffen waren.
  • Suche nach Vergleichen mit deinen eigenen Erfahrungen und überlege, wie du dich in dieser Situation gefühlt hast.
  • Entschuldige dich (aber erwarte nicht von deinem Gegenüber, dir zu verzeihen – das ist deine Aufgabe).
  • Überlege dir, wie du in Zukunft besser mit dem Fehler umgehen/ihn vermeiden kannst.

Drei typische Arten, mit Fehlern umzugehen

 

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Ein Beitrag geteilt von Lucia Clara Rocktäschel (@diversity_texterin)

In diesem kleinen Video stelle ich dir drei verschiedene Typen vor, die vor allem in den sozialen Medien anzutreffen sind. Ich dachte zuerst, dass ich auf jeden Fall Typ 3 bin. Doch je länger ich über dieses Reel nachdenke, desto mehr denke ich, dass wir alle alle Typen in uns tragen. Ich kenne das Gefühl der Ablehnung, ich kenne die Panik der Overthinkerin, aber ich kenne auch die rationale Seite an mir, die ja eigentlich weiß, dass ein Fehler ernstzunehmen ist und gleichzeitig nicht das Ende der Welt bedeutet. Letztendlich haben wir immer die Wahl, welche der drei Seiten an uns wir nach außen tragen wollen. Sich mit Fehlern bewusst auseinanderzusetzen, bedeutet auch, die Kontrolle darüber wiederzuerlangen, wie wir mit Fehlern und Feedback umgehen wollen.

Feedback geben und nehmen – das will gelernt sein!

Gerade im professionellen Bereich ist ein wertschätzender, ermutigender Umgang mit Fehlern wichtig. Dennoch können wir nicht erwarten, dass es möglich ist, Kritik oder Feedback immer konstruktiv, sachlich und freundlich zu gestalten. Gerade im Kontext mit Diskriminierungserfahrungen ist es oft schwierig, ruhig zu bleiben – hierzu verlinke ich dir nochmals meinen Artikel zum Thema Tone-Policing. Dennoch möchte ich dir einige allgemeine Empfehlungen für das Geben und Nehmen von Feedback an die Hand geben.

Feedback geben:

  • Halte dein Feedback kurz, konkret und konstruktiv.
  • Komm auf den Punkt.
  • Sende Ich-Botschaften.
  • Bezieh dich auf die Handlung, nicht auf die Person.
  • Lass die Moralkeule stecken.
  • Gib ausgewogenes Feedback: Was war gut? Wo besteht Verbesserungsbedarf?
  • Gib hilfreiche Tipps und Empfehlungen aus deiner eigenen Erfahrung.

Feedback nehmen:

  • Hier lautet die Devise: zuhören, zuhören, zuhören.
  • Lass dein Gegenüber ausreden.
  • Denke daran, zu atmen.
  • Bezieh die Kritik nicht auf dich persönlich, sondern auf deine Handlung.
  • Verzichte auf Rechtfertigungen und Erklärungen.
  • Frage nach, wenn du etwas nicht verstanden hast.
  • Bedanke dich für das Feedback.
  • Denke über das Feedback nach, sprich mit Vertrauten darüber und setze die Verbesserungsvorschläge um.

Feedback umsetzen – in jeder Situation

Einmalig etwas falsch zu machen, ist eine Sache. Den Fehler jedoch trotz Kritik mehrfach zu wiederholen, kommt nicht so gut. Achte deshalb darauf, Feedback sorgfältig und konsequent umzusetzen. Du solltest nie davon ausgehen, dass deine Zielgruppe der „Norm“ entspricht und eh nicht von Diskriminierung betroffen ist. Oder dass es Räume gibt, in denen du ruhig auf Vielfalt wertschätzende Kommunikation verzichten kannst. Abgesehen davon, dass es nicht besonders authentisch wäre, wenn du nur in der Öffentlichkeit auf deine Sprache achten würdest, weißt du nie, was du mit deiner Aussage oder deinem Verhalten bei einer Person auslöst.

Als eine mit unsichtbaren und geheimen Marginalisierungen musste ich oft schlucken, wenn sich jemand diskriminierend oder verletzend ausgedrückt hat – war aber nicht mutig genug, etwas zu sagen. Ich denke, so geht es vielen Leuten mit Diskriminierungserfahrungen: Wir wollen keine „Spielverderber*innen“ sein und halten den Mund – aber das führt auf Dauer nur dazu, dass wir irgendwann innerlich kochen! Und dann bricht es, vielleicht viel später, in einer ganz anderen Situation oder eben online gegenüber großen Influencer*innen und Unternehmen, aus uns heraus.

In so eine Situation möchtest du lieber nicht geraten, stimmst? Dann beachte am besten von Anfang an diese Tipps:

  • Achte immer auf Vielfalt wertschätzende Kommunikation und entsprechendes Handeln.
  • Nimm Kritik an deiner Kommunikation ernst.
  • Sei nachsichtig, wenn sich mal jemand im Ton vergreift.
  • Bleibe respektvoll und zeige Empathie.
  • Informiere dich weiter und setze Feedback sorgfältig um.

Und falls du dich doch einmal so richtig reinreitest: Lies diesen Artikel nochmal von vorn und versuche, deine Fehler als Chance zu sehen.


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Was nach dem Fehltritt passiert

Dieser Artikel bezieht sich vor allem auf die unmittelbaren Umgangsmöglichkeiten mit Fehlern. Doch auch das Danach möchte ich noch kurz anreißen. Je nachdem, wie groß der Fehler ist und wie sehr du zu den Overthinker*innen zählst, kann es sich nach einem heftigen kritischen Donnerschlag manchmal so anfühlen, als wäre nichts mehr wie vorher – und als würde es niemals besser werden! Mir ist es jedenfalls schon so gegangen. Ich hab’ geheult, nicht geschlafen, wollte aufgeben, habe mich komplett in Frage gestellt und sogar überlegt, mir einen neuen Job zu suchen. Und dann dachte ich: Get over yourself und hör auf, dich in Selbstmitleid zu baden! Meine Güte.

Ich hatte einen riesigen Sprung in Sachen Selbstreflexion gemacht. Das ist schön, aber auch schmerzlich, denn nach jeder neuen Sensibilisierung blickst du auf dein unsensibles Vergangenes zurück – und schämst dich. Dabei ist es doch ein Prozess, ein langwieriger, schwieriger Prozess, das Bewusstsein für Neues zu erweitern – und alte Überzeugungen abzulegen. Es ist unmöglich, dabei keine Fehler zu machen! Es gilt also nicht (nur), Fehler zu vermeiden, sondern sie offen anzunehmen. Jetzt bloß nicht die Tür zuschlagen und wegrennen! Sondern der Angst entgegentreten und etwas machen mit der neuen Information, dem neuen Bewusstsein, vielleicht auch der Wut, die dir plötzlich entgegenschlägt.

Fehler sind Fehler – nicht mehr und nicht weniger

Jeder Fehler hat Konsequenzen. Wenn du so richtig Mist gebaut hast, musst du aushalten, dass andere dich kritisieren, dir entfolgen, dich vielleicht sogar hassen und nie wieder etwas mit dir zu tun haben wollen. Aber vor allem musst du dich selbst aushalten. Lernen, mit dem Geschehenen umzugehen. Denn aus deiner eigenen Haut kannst du nicht raus. Aber das Tolle ist: Es gibt auch positive Konsequenzen! Du hast etwas gelernt. Du hast etwas durchgestanden. Du hast aufgehört, wegzusehen! Das ist gut. Wenn du einen Fehler gemacht hast und dich danach richtig beschissen fühlst, dann ist das gut! Du könntest schließlich auch den einfacheren Weg wählen und dich wie ein ignorantes Arschloch verhalten.

Fehler müssen nicht immer als Erfolg umgedeutet oder gerechtfertigt werden. Fehler dürfen auch einfach mal Fehler sein, Misserfolge, Scheitern. Das ist in Ordnung. Mach dich nicht dafür fertig, dass du nicht alles sofort perfekt umsetzen und verstehen kannst. Lass dich nicht von Scham und Selbstmitleid kontrollieren, sondern tritt in Aktion und mach was mit deinem Fehler!

Es ist ein Reflex, bei Kritik immer gleich in die Antihaltung zu gehen, sich zu rechtfertigen, die Schuld von sich zu weisen. Aber du kannst dir diesen Reflex abtrainieren. Übernimm Verantwortung für deine Fehler! Nur so kannst du richtig was bewegen. Auch das ist mir während meines Mini-Trainings noch einmal klar geworden. Als ich da saß und meinen motivierenden Abschlussinput gehalten habe – beim Klick vom Diskriminierungsmodell zum Veränderungsmodell – als ich gesagt habe: „Jede*r einzelne von uns KANN etwas tun!“ – da habe ich es auf einmal gespürt: dass das wirklich so ist, dass ich dem Geschehen nicht ausgeliefert bin, sondern am Ende einer Sackgasse auch einfach umkehren und einen neuen Weg einschlagen kann!

Ich hoffe, dass ich dich mit diesem Beitrag dazu motivieren konnte, positiver mit deinen eigenen Fehlern umzugehen. Erzähl doch mal in den Kommentaren: Welche Strategie hilft dir am besten, wenn du einen Fehler gemacht hast?

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